Bei jedem Projekt wo ein Anzeigegerät, sei es Display, Professional TV oder Projektoren, verwendet wird muss man sich irgendwann die Frage stellen wie die Audio und Videosignale ihre Quelle erreichen. Bis vor zwei Jahren hätte ich die Frage noch ganz einfach beantworten können... mit einem Kabel natürlich!
Das hat sich geändert
Heute ist die Frage nicht mehr so einfach zu beantworten. Seit auf dem Markt Microsoft mit ihrem Miracast Stick, Barco mit Clickshare, Benq mit InstaShow, NEC mit Mosaic, IIyama mit ScreenSharePro und viele andere mit immer leistungsfähigeren und kostengünstigeren kabellosen Übertragungssys temen erhältlich sind, stellt sich die eher die Frage nach der Berechtigung der klassischen Kabellösung.
Sind dann Kabel noch nötig?
Jein... und das hat seine Gründe. Es kommt ganz einfach darauf an für welchen Zweck man die ganzen Systeme nutzt und welche Inhalte wiedergegeben werden sollen. Deshalb hier ein paar Szenarien die ihnen helfen sollen zu entscheiden, ob sich eine kabellose Übertragung für sie lohnt.
Szenario - FullHD Beamer oder Display, vorwiegend Präsentationen Hier liegen klar die Stärken der Übertrager, da mit großen Schriften und wenig bewegten Bildern gearbeitet wird, außerdem ist es auch trotz HDBaseT Standard manchmal gar nicht so einfach im nachhinein noch ein Videosignal zum Beamer zu bekommen
Szenario - FullHD Beamer oder Display, Excel Tabellen, Webseiten, viel Text Eingeschränkt für die Übertrager geeignet, da vor Allem bei kleinen Schriften die Schwächen, nämlich ein leicht unscharfes Bild - geschuldet der Komprimierung bei der Übertragung - sichtbar werden.
Szenario - FullHD Beamer oder Display - vorwiegen bewegte Bilder, Imagefilme, Animationen, etc... Obwohl viele Übertrager heute 1080p bei 30fps unterstützen, kann es auf Grund der Bandbreite, die Videos benötigen, zu unschönen Rucklern, verwaschenen Bildern und Aussetzern beim Ton kommen. Hier ist eine kabelgebundene Übertragung klar überlegen.
Szenario - 4k UHD Inhalte Beamer oder Display Nur die wenigsten Übertrager unterstützen aktuell überhaupt 4k am Ausgang und obwohl Systeme wie Barco Clickshare CSE-800 bzw. CSE-200+ 4k Signale ausgeben, muss das Bild vorher dennoch komprimiert werden. Außerdem gilt auch hier vorwiegend die gleiche Einschränkung bei Bewegtbild. Bei statischen Inhalten wie Texten und Präsentationen ist es in der Regel unproblematisch, dennoch ist die Qualität im Vergleich zu einer echten 4k Übertragung sichtbar.
Fazit
Obwohl die kabellosen Übertragungsysteme immer besser werden, hängen sie der klassischen kabelgebundenen Lösung immer einen Schritt hinterher, zumal heutige Standards wie HDR, große Farbräume und immer höhere Auflösungen derzeit nicht unterstützt werden.
Dies spielt alles für Unternehmen aktuell zwar nur eine untergeordnete Rolle, aber die Zuverlässigkeit solcher Systeme ist ein ganz anderes Thema. Konferenzräume sind heutzutage häufig rund um die Uhr ausgebucht, fällt ein solcher Raum aus, weil die kabellose Übertragung gestört ist oder nicht ruckelfrei arbeitet, fällt das sofort auf. Hohe Verfügbarkeit ist hier das Zauberwort. Deshalb empfiehlt sich in stark frequentierten Räumen die Kombination beider Lösungsansätze. Für eine schnelle Präsentation reicht eine der kabellosen Übertrager wie die Benq InstaShow WDC10/20. Kommt es aber darauf an bei Kunden einen guten Eindruck zu hinterlassen oder eine hohe Qualität bzw. Lesbarkeit ist gefordert empfehlen wir immer noch die kabelgebundene Lösung.
Hierzu eignen sich dann besonders Systeme, die Videosignale auf HDBaseT oder DigitalMedia und damit auf Netzwerkstandard umsetzen. Dabei haben sich vor Allem die Lösungen von Crestron als sehr zuverlässig erwiesen.
Martin Fischer
AV Networks GmbH
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